Zum Inhalt springen

Dämmung der Innenwand (Innendämmung)

Aus InDiGuD-Wiki
Version vom 3. April 2025, 10:01 Uhr von Guenter (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Innendämmung

Bei einer Innendämmung besteht praktisch immer das Risiko einer Schimmelbildung. Bei Verwendung geeigneter Materialien, sorgfältiger Planung und korrekte Ausführung kann dieses Risiko in der Praxis aber ausgeschlossen werden. Im Winter bei kalter Außenwand diffundiert der in der Raumluft enthaltene Wasserdampf durch die Aussenwand nach draußen. Stößt er auf ein kaltes Hindernis kondensiert der Wasserdampf an diese, Hindernis und es fällt Tauwasser aus. Durch eine Dampfbremse kann dies verbessert werden, hier ist aber Qualität, Ausführung und Eignung entscheidend. Eine Dampfbremse dauerhaft vollständig dicht zu bekommen ist nicht möglich. Daher versucht man Dämmmaterialien einzusetzen, die feuchteunempfindlich und kapillaraktiv sind. Entscheidend ist, dass die Dämmmaterialien ohne Hohlräume aufgebracht werden. Darunter liegende Sperrschichten wie Putze, Fliesen oder Farbschichten sollten entfernt werden. Betonwände sind ebenso schlecht für eine Innendämmung geeignet. Es gibt Dämmstoffe die selbst Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben können dazu gehören beispielsweise Calcium-Silikat Platten oder Holzweichfaser-Dämmplatten.

Eine weitere Möglichkeit ist, ein Ständerwerk vor die Wand zu bauen und den Zwischenraum mit Zelluloseflocken auszublasen.

Bei Fachwerk ist besondere Vorsicht geboten, da eine erhöhte Holzfeuchte durch die Innendämmung zu Schäden führen könnte. Insbesondere Balkenköpfe von z.B. einbindenden Holzbalkendecken können durch eine fehlerhaft geplante Innenndämmung Schaden nehmen.

INFORMATION

In Verbindung mit Innendämmung wird oft mit dem Wärmedurchlasswiderstand R gerechnet. Für den Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2 ist bei schweren Wänden mindestens 1,2 m2K/W erforderlich. Dabei ist immer der Feuchteschutz nach DIN 4108 zu beachten. Nachweisfreie Konstruktionen nach DIN 4108 Teil 3 sind Innendämmungen mit sehr geringem Wärmedurchlasswiderstand (R ≤ 0,5 m2K(W). Dies entspricht 2 cm Dämmung mit WLG040. Wird auf der Raumseite eine Dampfbremse angebracht (sd ≥ 0,5 m) darf ohne Nachweis eine Dämmung mit 0,5 < R ≤ 1,0 m2K/W eingesetzt werden, entsprechend 4 cm WLG040.

ACHTUNG

Hohlräume in Innendämmsystemen stellen eine besondere Gefahr der Kondensatbildung dar. Innendämmsysteme sollten immer hohlraumfrei umgesetzt werden.

ACHTUNG

Durchdringungen müssen immer gesondert bewertet und dicht angeschlossen werden.